Das Quartier Bouffay
Quartier Bouffay mit Blick auf Sainte-Croix |
Der Weg vom Château des Ducs de Bretagne zu meiner 2. Station des Scopitone Festivals führt mich durch das lebendige Quartier Bouffay der Altstadt. Neben unzähligen Restaurants, Bars, Kneipen und kleinen Boutiquen zählt Bouffay zu einer der belebtesten Teile der Stadt. Es macht immer Spaß gemütlich durch die belebten Gassen zu schlendern und sich einfach von den vielen Eindrücken treiben zu lassen. Hier gehen wir Studenten abends meistens aus pour prendre un verre ou deux - meine persönliche Lieblingsbar: Le bar du coin. Immer gut besucht von hippen Gästen aller Altersklassen, bietet die Bar eine diverse Auswahl an Getränken. Die Kellner sind sehr sympathisch und manchmal gibt es auch Musik live von DJ-Set.
Hier eine kleine Kostprobe des musikalischen Entertainers:
Von
diesem kurzen Exkurs ins studentische Nachtleben von Nantes gehts
zurück zu meinem kulturreichen Tagesausflug im Rahmen des Scopitone
Festivals:
Passage Sainte-Croix
Innenansicht der Passage Sainte-Croix, Nantes, © Musée des beaux arts Nantes |
Die 2010 wiedereröffnete Passage Sainte-Croix wurde in einem ehemaligen Teil des Benediktiner-Klosters, welches schon im XI. Jahrhundert von den Mönchen errichtet worden war, eingerichtet.
Es handelt sich hierbei um eine äußerst gelungene Konstruktion, die durch den Einsatz leichter Materialien und Baustoffe, die antiken Gemäuer in moderner Frische untermalt, ohne ihren historischen Charm zu verdrängen.
Der frühere Innenhof wird heute von einem Glasdach geschützt, somit wirkt die heutige lichtdurchflutete Empfangshalle sehr freundlich und einladend.
Der Eingang selbst wirkt durch die pastell-getönten Scheiben recht unscheinbar, beziehungsweise lässt sich der erste Ausstellungsraum direkt dahinter nicht direkt erkennen.
Er widmet sich unabhängig vom Scopitone einer kleinen Fotoreihe des koreanischen Künstlers Daesung Lee.
On the shore of a vanishing island zeigt eine kleine Insel des Golfes von Bengalen und seine Bewohner angesicht des starken Anstieges des Meeresspiegels aufgrund der globalen Klimaerwärmung. Seit den 80 er Jahren sind bereits 50 % des Festlandes durch Erosionen im indischen Ozean verschwunden.
Der Fotograf hat mit seinem einfühlsamen Blick die drastische Situation der dort lebenden Bevölkerung eingefangen. Die äußerst ausdruckstarken Gesichter der abgebildeten Personen berühren einen zutiefst und halten einem vor Augen, was viele von uns in der westlichen Welt noch nicht erkannt haben oder einfach nicht sehen wollen.
Daesung Lee - On the shore of a vanishing island |
Martial Geoffre-Rouland _ Kinetica
Das Ergebnis der Zusammenarbeit des französischen Künstlers mit dem Veranstalter Stereolux und dem Mobilfunkanbieter Orange ist Kinetica eine Installation, die die Mobilität der Bewohner von Nantes veranschaulicht.
Wie das funktioniert?
© Martial Geoffre-Rouland, Kinetica, Installationsansicht |
Dazu wurden die Informationen zu den Bewegungen der Smartphone-Nutzer des Netzanbieters Orange gesammelt, analysiert und ausgewertet.
Damals Science-Fiction heute gruselige Realität. Ich denke vielen Benutzern ist es garnicht bewusst, wie viele Informationen sie an diverse Unternehmen Preis geben. Und die die es wissen? Denen ist es meistens egal. Der einzige Ausweg aus der Daten-Spionage ist auf Informations- und Kommunikationstechnologien zu verzichten. Da unsere heutige Gesellschaft jedoch auf diesem technischen Fortschritt beruht scheint das wohl auch keine Option zu sein. Was da zu tun bleibt ? Abwarten, Tee trinken und möglichst in all die versteckten Kameras lächeln!
© Martial Geoffre-Rouland, Kinetica, APP-Ansicht
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Mithilfe einer angepassten App ist es sogar möglich die Daten zu einzelne Personen aufzurufen.
Die
Installation ist als Karte der Stadt Nantes zu begreifen. Die LED-Stäbe
drehen sich je nach Bewegung der Personen und zeigen an, in welchen
Regionen der Stadt die höchste Aktivität (Strömungen,Richtungen,
satellitengestütze Ortsbestimmungen) herrscht.
© Martial Geoffre-Rouland, Kinetica, Rückseite
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Durch die Vermischung von Design, Kunst und Technologie bietet Kinetica einen beeindruckenden Einblick in die Mobilität von uns und unserer Mitmenschen als Smartphonenutzer (und Benutzte?) in einer vernetzen Welt und macht somit das Unsichtbare sichtbar.
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[3. Station: Stereolux - Wenn Mensch auf Maschine trifft]